CHEF - NEUSTART STATT KARRIERE

Nach dem Abitur begann Chef ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, doch scheiterte er an einer Prüfung und wurde exmatrikuliert. Nach mehreren beruflichen Stationen landete er schließlich in der IT, wo er zehn Jahre lang arbeitete. Nach weiteren beruflichen Zwischenstopps fand er eine Anstellung als Einkaufsassistent bei einem der größten Discounter der Welt und wurde später zum internationalen Projektspezialisten.


Chef hatte immer ein Talent dafür, anderen zu helfen. Noch besser war er darin, sich selbst zu helfen und sich stetig weiterzuentwickeln. Vieles brachte er sich im Alleingang bei, und er teilte sein Wissen immer gerne mit anderen. Seine Kollegen schätzten besonders, wie er komplexe Themen anhand einfacher Beispiele und Bilder verständlich machte. Während andere sich noch mit Problemen beschäftigten, suchte Chef längst nach Lösungen.


Eine seiner Managerinnen nannte ihn einmal ein "Genie", das im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeite, und forderte ihn auf, mehr aus sich herauszukommen. Chef versuchte, einfache und nachhaltige Prozesse zu integrieren, um sowohl seine eigene Arbeit als auch die seiner Kollegen zu erleichtern, doch um ihn herum wurde alles nur komplizierter. Er stieß auf Widerstände, machte auf Missstände aufmerksam und wollte mit seinen Ideen echte Veränderungen bewirken.


Doch im Laufe der Jahre wurde Chef müde, lustlos und schließlich depressiv. Er sah, wie Kollegen ins Burn-out rutschten, und hatte das Gefühl, selbst auf demselben Weg zu sein. Gedanken kreisten in seinem Kopf, bis er eines Tages ein altes Notizbuch entdeckte, das er zu Beginn seiner Anstellung von seinem Arbeitgeber erhalten hatte.

Auf der Vorderseite stand: "It's time to write a new story..." und auf der Rückseite: "This notebook will not change our future. You will." Doch dieses Gefühl der gemeinsamen Zukunft hatte er längst verloren. Also nahm Chef einen Stift und machte eine kleine, aber entscheidende Korrektur.



"This notebook will not change Your future. You will."

Jetzt ergab alles einen Sinn. Chef würde nicht deren Zukunft verändern – er würde seine eigene Zukunft in die Hand nehmen. Er zog sich zurück und stellte sich ein paar grundsätzliche Fragen: Willst du das wirklich noch die nächsten Wochen, Monate, vielleicht Jahre machen? Bist du noch glücklich in deinem Job? Oder willst du kündigen?

Das "Ja" zur Kündigung ließ nicht lange auf sich warten. Es fühlte sich wie ein Befreiungsschlag an. Chef hatte endlich die Verantwortung für seine eigene Zukunft übernommen und den Ausstieg aus dem Hamsterrad gewagt. Statt sich weiter im Kreis zu drehen, entschied er sich, neue Wege zu gehen...


FÜR CHEF